Wurstgeschwister
14:24:00
Namen, heißt es häufig, seien Schall und Rauch. Nicht so bei
den Wurstgeschwistern. Hier ist er Programm. Die Wurstgeschwister, das sind
Anja, Nadine und Daniel Rüweling. Ihre Passion von Haus aus: Leckere Wurst,
deftige Eintöpfe, herzhafte Hausmannskost. Ihre Idee: Auf dem Land gemacht, in
die Stadt gebracht. Das Land ist das Münsterland, die Stadt, die kann überall
sein. Denn die Wurstgeschwister bieten ihre hausgemachten Spezialitäten online
an.
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Der Ausprobierclub wollte es wissen und hat ein Test-Paket bestellt. Kaum geordert, war auch schon die DHL-Sendungsverfolgungsnummer im E-Mail-Briefkasten und zwei Tage später das Paket im Haus. Super, weil super-flott. Auch die Verpackung ließ keine Wünsche offen. Das liebevoll designte Paket war mit einer Plastikhülle gegen Nässe geschützt, der Inhalt mit reichlich Füll- und Stabilisierungsmaterial gegen Bruch. Perfekt.
Die einzelnen Produkte waren entweder luftdicht verschweißt
(Pfefferbeißer, Nussschinken) oder in hübschen (Einmach-)Gläsern verpackt
(Grobe Leberwurst, Currywurst). Alle waren mit einem kleinen Anhänger versehen,
auf denen sich die notwendigen Produktinformationen befanden. Insgesamt ein
echter Hingucker und so appetitlich wie professionell präsentiert.
So weit, so sehr gut. Kommen wir zum Wichtigsten, dem
Geschmack.
Die Pfefferbeißer: Köstlich. Fein-würzig kommen sie daher,
mit sanftem aber spürbarem Biss. Insgesamt sehr ausgewogen und harmonisch, ganz
ohne spitze Schärfe und die Gefahr von Kaumuskelkater. Ein herzhafter und super
schmeckiger Snack für jede Gelegenheit.
Der Nussschinken: Lecker. Auch hier begeistert von Beginn an
die dezente Würzung, die den Geschmack des Fleisches nicht völlig erschlägt.
Die Scheiben sind extrem dünn geschnitten, was bei den Testern sehr gut ankam.
Perfekt zu einem frischen Bauernbrot, großartig in Begleitung von Melone,
erstklassig zu Spargel. Leider war es etwas schwierig, die kleinen, feinen
Schinkenscheiben unfallfrei voneinander zu trennen.
Die grobe Leberwurst: Sensationell. Bei Leberwurst scheiden
sich häufig die Geister. Bei grober noch eher als bei feiner. Aber diese grobe
ist richtig fein – im Geschmack. Auch hier: Keine Überwürzung. Die Leber ist
präsent, aber nicht dominant. Man schmeckt einen Hauch Senf. Die Konsistenz ist
geschmeidig, beinahe cremig, auf jeden Fall streichzart. Ich liebe Leberwurst.
Diese liebe ich ganz besonders. Ein echtes Gaumen-Gedicht.
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Foto: HANNAH.KONDA Fotografie, Hannah van Alen
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Die Currywurst: „Geilomat“, meinte ein Tester. Und dem ist
wenig hinzuzufügen. Die Soße vollfruchtig, mit angenehmer Süße und smarter
Schärfe. Harmonie in Vollendung. Dazu eine Wurst mit Biss und Geschmack, die
sogar in der Lage ist, eigene Akzente zu setzen. Hier schmeckt man
„hausgemacht“ so richtig raus. Wie sang schon Herbert Grönemeyer: „wat schönret
gibt et nich als wie Currywurst“. Da stimme ich mal locker mit ein.
Fazit: Die Wurstgeschwister verstehen ihr Handwerk. Hier
verschmelzen Profession und Professionalität zu einem erfolgversprechenden
Geschäftsmodell. Einziger Nachteil: Noch gibt es nur vorkonfigurierte
(Geschenk-)Boxen im Angebot. Aber das soll sich schon bald ändern. Auf Sicht
sollen Kunden auch Einzelprodukte oder selbst zusammengestellte Pakete
bestellen können. Spätestens dann werden die Wurstgeschwister wohl zu einem
ganz heißen Tipp. Aber auch jetzt lohnt sich das Ausprobieren schon ohne Wenn
und Aber.
Und weil auch die Preise nicht wurscht sind, sollen auch sie
zur Sprache kommen. Zwischen 24,90 € und 59,90 € zzgl. Versand kosten die
Wurstboxen aktuell (29.11.2016). Das ist nicht gerade günstig, aber angesichts
der Qualität aller probierten Produkte durchaus angemessen. Also: Wenn’s um die
Wurst geht – Wurstgeschwister.
Mehr über die Wurstgeschwister, ihre Philosophie und
Wurstboxen gibt es hier: www.wurstgeschwister.de
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5 von 5 Gabeln |