Der auf der Zunge tanzt
14:04:00
Juhu, er ist
wieder da: Der Sommer. Naja, der Frühling – temporär zumindest. Aber heute
kratzt das Thermometer schon gnadenlos an der 20-Grad-Marke und in den nächsten
Tagen soll es sogar noch wärmer werden. Da kommen Freude und die Lust auf einen
feinen Sommerdrink auf. Also ab ins Büro und schnell mal nachgeschaut, ob bei
den Ausprobier-Kandidaten in spe etwas Sonniges dabei ist. Und siehe da, gleich
in der ersten Reihe lacht mich der Shootingstar unter den deutschen Wermuts und
Gewinner der internationalen San Francisco World Spirit Competition 2016, der
Belsazar Vermouth Rosé, an. Flugs das schlanke Fläschchen mit dem
altrosafarbenen Etikett unter den Arm geklemmt, ein paar Ausprobier-Fans
angerufen und die Verkostung kann beginnen.
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Das war gestern und eine in jeder Beziehung
lohnende Entscheidung. Einziger Nachteil: Es stand nur ein kleines Ausprobier-Fläschchen
(0,375 l) des Newcomers aus Kreuzberg zur Verfügung. Wir hätten leicht ein
zweites oder drittes wegsüppeln können. Und das lag nicht allein am Wetter, an der
guten Stimmung und den anregenden Gesprächen. „Der Rosé steckt voller
Überraschungen“ heißt es auf der Webseite von Belsazar und er sei ein wenig wie
„Kreuzberg mit Früchten“ – ein echter Kiez-Wermut also. Dem ist nicht zu
widersprechen.
Denn ohne jede Frage, sein Geschmack ist
ziemlich lebendig, und hat wenig mit weitaus bekannteren Wermut-Marken gemein.
„Der tanzt geradezu auf der Zunge“, meinte einer aus der Ausprobier-Crew und
sah sich augenblicklich veranlasst, eine paar flotte Schritte auf die Stein-Fliesen
zu legen. Ein Gefühlsausbruch, der keinesfalls auf übermäßigen Belsazar-Genuss
zurückzuführen war – nur zur Erinnerung, es handelte sich um eine kleine
Testflasche – sondern auf pure
Begeisterung über einen Aperitif, dessen schwungvolle Komposition von sehr viel
Liebe zum Detail zeugt.
Den drei BELSAZAR-Machern Maximilian Wagner,
Sebastian Brack und Philipp Schladerer ist bei diesem Rosé etwas Außergewöhnliches
gelungen: Die harmonische Verschmelzung von feinen Weinen mit einer raffinierten
Auswahl an Kräuter- und Gewürzauszügen sowie einer perfekten Veredelung mit
erlesenen Obstbränden. Letztere kommen übrigens aus der bekannten und seit 1844
bestehenden Schwarzwälder Brennerei Schladerer.
Ein solches Aromen- und Komponenten-Patchwork
kann schon mal schnell in die Hose gehen, tut es hier aber nicht. Ganz im Gegenteil.
Pink Grapefruit, Orangenblüten,
Pomeranze, Himbeeren und Johannisbeeren setzen die geschmacklichen Akzente und
beweisen eindrucksvoll, dass sommerliche Fruchtsäure und die Wermut-typische
Bittersüß-Note ziemlich beste Freunde sein können und selbst eher
bewegungsresistente Zeitgenossen zu völlig unerwarteten Tanzeinlagen veranlassen.
Wir haben den sommerlich rosé schimmernden
Belsazar kühl und pur genossen. Eine absolut stimmige Erfrischung. Aber auch
auf Eis oder in geschmeidigen Cocktails oder Longdrinks können wir ihn uns
hervorragend vorstellen. Denn bei aller Leichtigkeit verfügt dieser Rosé doch
über ausreichend Charakter und
Durchsetzungsvermögen, um sich jederzeit angenehm bemerkbar zu machen.
Der Belsazar Vermouth Rosé mit 17,5 Vol.-%
Alkohol ist in zwei Gebindegrößen erhältlich: 0,375 und 0,75 Liter. Preislich
muss man für die kleine Flasche rund 10,-, für die große ca. 16,- Euro
veranschlagen. Die Preise im Internet differieren für den „German-Wermut“ bisweilen
recht deutlich. Davon sollte sich allerdings niemand abhalten lassen, diesen
wunderbaren Sommerdrink einfach mal zu probieren. Es lohnt sich. Schon allein
deshalb, weil er auf der Zunge tanzt.
Mehr über den Belsazar Vermouth Rosé, seine
Macher, seine Geschichte, seine Herstellung und seine drei Brüder „White“, „Red“ und „Dry“
gibt’s hier: www.belsazar.com
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5 von 5 Gläser |